Samstag, 2. April 2011

Filmkritik: SUCKER PUNCH von Zack Snyder

Bei unserer "Machete" Review habe ich noch verkündet, dass Zack Snyder für mich inzwischen Robert Rodriguez an Genialität überrundet hat... Kann der soeben angelaufene Streifen "Sucker Punch" diese These nun bekräftigen? Schaun mer mal, ganz einfach ist es nicht.

Kurz zur Story; nachdem die angeblich 20jährige Baby Doll ihre Mutter verliert, lässt der pädophile Stiefvater sie in eine Nervenheilanstalt einliefern. Dort probiert eine Therapeutin mit den jungen Patientinnen eine Art Musiktherapie, mit der jede von ihnen in eine eigene Fantasiewelt eintauchen kann, die lose mit der Realität verbunden ist. Dieser Aufhänger dient nun als eine Art Daseinsberechtigung für einige der abgefahrensten Actionsequenzen, die man in letzter Zeit gesehen hat - wenn man den indischen Streifen "Robot" mal außen vor lässt ;-)

Für diese Szenen, die deutlich an Videospiele erinnern, gibt es also schon mal zwei Daumen nach oben - sie sind innovativ, visuell fantastisch umgesetzt und extrem kurzweilig. Die Szenen, die in der Realität oder ihrer nächstgelegenen Zwischenebene spielen, sind dagegen wenig überzeugend. Durch den schroffen Kontrast zum Action-Overkill wirken sie uninteressant und man verliert das Gefühl für die Gefahr, in der die Mädchen im wahren Leben stecken. Auch das Ende ist totz einer ganz interessanten Wendung irgendwie unbefriedigend und behauptet eher Dinge, als dass man diese tatsächlich nachvollziehen könnte.

Ich fand den Film trotzdem sehr wichtig und mutig, da hier einfach mal eine ganz andere Erzählweise und Inszenierung gewagt wird, als sie der Mainstream sonst hergibt. Die schon bei Watchmen genutzten wuchtigen Collagen aus den Schwergewichten der Musikgeschichte in Verbindung mit Comic-mäßigen Kameraeinstellungen sorgten bei mir für Gänsehaut. Das ist aber sicherlich nicht jedermanns Sache, und so entschuldigen sich ja bereits die Filmplakate mit Sprüchen wie (sinngemäß) "das hättet ihr nicht erwartet" bei den eher konservativen Zuschauern. Dem Herrn Brachial war der Spagat aus Action und Kitsch auch etwas zu schmerzhaft, er murmelte was von einer vier bis fünf... ich tendierte zu einer 7, als ich die niedrige IMDb Bewertung sah, gab ich allerdings sogar eine 8, weil ich persönlich gerne mehr solcher Filme sehen würde.

Einigen wir uns also im Schnitt auf eine 6 von 10, und damit liegen wir ja wieder genau bei der Wertung von MACHETE... Es läuft also auf ein "Best Of Three" heraus ;D


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